Freiburg (Elbe), 30. August 2016. Die Tischler-Innung Stade erhob in seiner traditionell-festlichen Freisprechung in Kooperation mit der Jobelmann-Schule Stade 19 Tischlerlehrlinge in den Gesellenstand. Im Historischen Kornspeicher in Freiburg an der Elbe feierten über 100 Gäste die Junggesellen und zwei Junggesellinnen. Im Rahmen der Freisprechung wurden auch die Sieger des Wettbewerbes „Die Gute Form 2016“ gekürt, die sich nun auf Landes-, und schließlich auf Bundesebene mit ihrem formgebenden Gesellenstück den Mitstreitern stellen dürfen.
48 Tischlerazubis begannen 2013 das Berufsfachschuljahr zum Tischler/in, 24 wurden zur Schlussprüfung zugelassen, 19 bestanden die umfangreiche und anspruchsvolle Prüfung zum Gesellen, zur Gesellin.
Fabian Ahlf
Möbelwerkstätten Sittensen, Sittensen
André Bardowieck
Tischlerei Schütt, Grünendeich
Jacqueline Böckenhauer
Tischlerei Gilhaus, Jork
Nils Bröhan
Tischlerei Hauschildt, Jork
Anton Drewes
L & K Tischlerei, Harsefeld
Hendrik Engelhardt
Tischlerei Kammann, Fredenbeck
Klemens Fischer
Tischlerei Schmorl, Hollern
Wladimir Fuchs
Tischlerei Mirkens, Buxtehude
Maximilian Otto Höring
Tischlerei Schmorl, Hollern
Teetje Kohrs
Tischlerei Müller, Großenwörden
André Meier
Tischlerei Höft, Oersdorf
Johanna Meyer
Tischlerei Klintworth, Helmste
Lukas Mundt
Tischlerei Mundt, Oldendorf
Dirk Oldenburg
Tischlerei Rehmke, Oederquart
Torge Schumacher
Tischlerei Ropers, Ahlerstedt
Nico Suhm
Tischlerei Detjen, Ahrenswolde
Aaron Werle
Tischlerei Sieg, Buxtehude
Felix Zintel
Tischlerei Gerken, Aspe
Jannik Moje
Tischlerei Granzeier, Jork
Obermeister der Tischler-Innung Stade und Kreishandwerksmeister Jörg Klintworth begrüßte die geladenen Gäste und eröffnete die Veranstaltung. In seiner Eröffnungsrede dankt er, im Besonderen, der gastgebenden Samtgemeinde Nordkehdingen und dem anwesenden Samtgemeindebürgermeister Edgar Gödecke für die gute Zusammenarbeit im Rahmen der „Handwerkswoche 2016“. Besonderer Dank galt dem Autohaus Meyer in Wischhafen, das zur Ausstellung der Gesellenstücke 2016 dient.
Er übergab sein Wort an den diesjährigen Festredner, Herrn Matthias Steffen, Geschäftsführer der Handwerkskammer Braunschweig Lüneburg Stade. Steffens gratulierte allen Gesellinnen und Gesellen zu ihrer bestandenen Prüfung.
Er rief den jungen Tischlern zu: „ Jetzt tragen Sie Verantwortung! Nehmen Sie die Zukunft in die Hand und gestalten Sie sie selbst!“ Was man gelernt hat, kann einem keiner mehr nehmen und dabei ist der Gesellenbrief erst der Anfang, lies er die Gesellinnen und Gesellen wissen. Steffen ermutigte die jungen Menschen ihre Träume in die Wirklichkeit umzusetzen und den nächsten Schritt zu machen. Seine Festrede beendetet er mit einem Zitat von Apple-Gründer Steve Jobs: „Stay hungry, stay foolish. Bleiben Sie Hungrig, bleiben Sie verrück!“
Platz 1
Johanna Meyer, Tischlerei Jörg Klintworth, Helmste Schreibtisch-Tisch |
Platz 2
Dirk Oldenburg, Tischlerei Rehmke, Oederquart Datenspeicher |
Platz 3
Lukas Mundt, Tischlerei Rudolf Mundt, Oldendorf Hängebar |
Platz 4
Maximilian Otto Höring Anrichte |
Ein weiteres Highlight der Veranstaltung war die Musikerin Inga Wehnert, die mit ihren Gitarrenklängen und eindringlicher Stimme die festliche Atmosphäre mit akustischen Musikstücken im Saal weiter unterstrich.
Bevor die Junggesellen und Junggeselleninnen ihren lang ersehnten Gesellenbrief überreicht bekamen, sprach Jörg Klintworth mahnende und lobende Worte zu ihnen. Die jungen Tischler und Tischlerinnen stünden nun vor weiteren Herausforderungen des Berufslebens.
„Heute ist ein Tag der berechtigen Freude“ eröffnete Klintworth seine Rede. Die Junggesellen sind ab heute Fachmann oder Fachfrau. Er bedanke sich bei allen, die die Azubis in den letzten drei Jahren durch die Höhen und Tiefen der Ausbildung begleitet haben, egal ob der Ausbildungsbetrieb, die Schule oder gar die Eltern.
„Ab heute geht es nur noch nach Vorne. All die Schwierigkeiten der Ausbildung sind nun vergessen. Aber ruht Euch nicht darauf aus“ mahnte Klintworth. Ab dem heutigen Tage seid Ihr für alles was Ihr tut verantwortlich, aber auch für das was Ihr nicht tut“ gab er den jungen Tischler/innen mit auf den Weg.
Im Leben sollen die jungen Handwerker neugierig, wissbegierig und mutig bleiben: „Das Leben sei ein ständiges Dazu- und Weiterlernen. „ Bildung und Erfahrung ist stets die ideale Grundlage für Motivation und Erfolg im Beruf – seien Sie stolz auf ihren bis hierhin erreichten Erfolg“, so Klintworth. Ebenso weckte er den Zeitgeist der Tischlerlehrlinge. „Die modern Arbeitswelt fordert vollen Einsatz, es gibt keinen Stillstand, sie ist komplex und stellt hohe Ansprüche – aus Ihrem Willen sich dieser Herausforderung zu stellen, erwächst die notwendige Kraft, für diese Aufgaben.“, betonte Klintworth. Der Obermeister beendete seine Ansprache mit den traditionellen Worten „ Gott schütze das ehrbare Handwerk! “ Und übergab das Wort an den Lehrlingswart der Tischler-Innung Rudolf Mundt.
Rudolf Mundt fasst drei Ausbildungsjahre zusammen: „Insgesamt sind wir vor drei Jahren mit 48 Schülern und Schülerinnen ins erste Ausbildungsjahr gestartet, 24 haben die Zulassung zur Gesellenprüfung erhalten und 19 überreichen wir heute den Gesellenbrief“.
Trotzdessen sei die Gesellenprüfung mit seinen Etappen eine anspruchsvolle Aufgabe, die es nur mit viel Fleiß und Engagement zu bestehen galt. „Bleiben Sie kreativ und machen Sie etwas aus Ihrem Leben“, appellierte er an die Gäste.
Rudolf Mundt erlöste die gespannten Gäste mit seinen Schlussworten „19 Tischler-Azubis haben ihre Prüfung bestanden, sind freigesprochen und werden nun vom Altgesellen Jörg Elfers in den Gesellenstand erhoben“.
Altgeselle Jörg Elfers gab den jungen Handwerkern noch nützliche Tipps mit auf
den zukünftigen Weg: „Stehlt mit den Augen, schaut euch bei den Altgesellen ihre Techniken und Handgriffe ab – bleibt am Ball, Tischler ist der schönste Beruf auf der Welt“.
Auch Berufsschullehrer Christian Lindhorst ließ es sich nicht nehmen noch einmal ein paar Worte an seine „Ex-Klasse“ zu richten: „Ich bin jeden Montag gerne zu Euch in die Klasse gekommen. Ich bewundere Eure gegenseitige Unterstützung für den anderen. Mit welch einer Solidarität und Hilfsbereitschaft Ihr auch in schwierigen Zeiten für eure Mitschüler eingetreten seid, hat mich sehr begeistert. Ich wünsche Euch für Eure Zukunft alles Gute!“
Auch Klassensprecher Nils Bröhan bedanke sich bei allen, die „uns Azubis in den letzten drei Jahren geholfen haben.“
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Im Anschluss an die Übergabe der Gesellenbriefe an die frisch gebackenen Tischler trat Dieter Janzen, stellvertretender Schulleiter der Jobelmann-Schule BBS 1 in Stade, ans Rednerpult. In seiner Funktion als Jury-Mitglied für den Wettbewerb „die Gute Form“ sprach auch er zu den Gästen. Er bewundere, was man aus Holz so alles machen kann. Janzen, als gelernter Elektriker, hätte zwar auch ein Handwerk gelernt, aber bei dem Werkstoff Holz kein glückliches Händchen.
Die Jury für „die Gute Form“ wird ganz bewusst mit Personen besetzt, die in ihrem Alltag rein gar nichts mit Holz zu tun haben. Janzen: „Hier geht es einzig und allein um die Kundensicht.“ Der diesjährige Wettbewerb zeigt, dass man in der heutigen Zeit auch über das Handwerk ansich hinaus denken muss. „Das Möbelstück soll auch ein Hingucker sein“ fasst Dieter Janzen zusammen.
„Jedes Stück ist auf seine Art einfach schön!“ so das Fazit der Jury-Bewertung. Trotzdem kann nur einer gewinnen, aber jeder der ein Gesellenstück abgeben hat, kann stolz auf sicH sein, sagte Janzen zum Abschluss seiner Rede.
Die Jury des Wettbewerbes „Die Guten Form“( l. Dieter Janzen, v. r. Rosemarie Meyer und Lena Raddatz) beurteilen ein Möbelstück nach „fachfremdem“ Kriterien. Rudolf Mundt (Mitte), Lehrlingswart der Tischler-Innung Stade beobachtet das Geschehen. Foto: Christian Boldt / christianboldt.de
Freiburg (Elbe), 30.08.2016. Sieger des Wettbewerbes „Die Guten Form“ gekürt. Ein großer Tag für die Stader Tischlerlehrlinge. Nach wochenlanger Arbeit müssen sich die Prüflinge mit ihrem Gesellenstück den Bewertungen der Prüfungskommission stellen. Neben diesem Ende Wettbewerbes „Die Gute Form“ beurteilt und gekürt.
Bis zur letzten Minute der Abgabefrist tüfteln die jungen Handwerker an ihren Stücken. In Kooperation mit der Jobelmann-Schule Stade und dem Autohaus Meyer richtet die Tischler-Innung in diesem Jahr die Ausstellung der Gesellenstücke in der Samtgemeinde Nordkehdingen aus. 24 Tischlerlehrlinge, darunter zwei weibliche Prüflinge, zeigen ihre handgefertigten Abschlussarbeiten bis zum 17. September 2016 im Autohaus Meyer in Wischhafen. Neben den Gesellen-Möbelstücken, lockt die Ausstellung mit dem bundesweiten Wettbewerb „Die Gute Form“. Bewegung, Schwung oder etwas einzigartig Raffiniertes – der Wettbewerb zeichnet besonders kreative, formgebende Möbelstücke aus. Der deutschlandweite Wettbewerb richtet sich zuerst auf Innungsebene, dann auf Landesebene und schlussendlich auf Bundesebene aus, auf der die Landessieger ihre Gesellenstücke einem großen Publikum präsentieren dürfen.
Bereits am 19.08.2016 zog eine Jury aus fachfremden Berufen durch die lichtdurchfluteten Ausstellungsräume des Autohauses in Wischhafen, um die Möbelstücke auf ihre „Gute Form“ Eigenschaften zu prüfen. Die Bewertungsjury setzt sich neben dem Prüfungsausschuss, bewusst aus fachfremden Personen zusammen. „In dem Wettbewerb geht es um die Sicht des potentiellen Kunden, nicht um die Bewertung aus Sicht eines Tischlers“, erklärt Ricardo Schmorl, Lehrlingswart der Tischler-Innung Stade. „Wir legen hier besonders Wert auf einen guten Mix – Frauen und Männer jeden Alters repräsentieren die Vielzahl an Endkunden am besten.“, beschreibt Rudolf Mundt, ebenfalls Lehrlingswart der Tischler-Innung Stade, die Auswahl der Jury.
Back to the Roots – die Gesellen experimentieren in diesem Jahr besonders mit modernen Formen, kombiniert mit naturbelassenen Holzstrukturen „ Heute möchte der Kunde das Holz nicht nur sehen, sondern auch fühlen können – das findet sich nun auch in den Gesellenstücken wieder.“, so Lehrlingswart Rudolf Mundt. Die Gesellenstücke sind in diesem Jahr sehr individuell gehalten. Ideenrechnung und die kreative Umsetzung der gleichen beeindruckten die Jury. „Jedes Gesellenstück ist auf seine Art irgendwie schön“ resümierte Jury-Mitglied Dieter Janzen auf der Freisprechungsfeier:
Im Zuge der Freisprechungsfeier am 30. August 2016 im Kornspeicher in Freiburg (Elbe) wurden die Sieger des Wettbewerbes bekannt gegeben.
SiegerIN – Überrascht mit doppeltem Nutzenmanagement
Das Gesellenstück von Johanna Meyer (Tischlerei Jörg Klintworth, Helmste) konnte die Jury mit seiner edlen, filigranen und modernen Verarbeitung überzeugen. Besonders die Schreibtisch-Esstisch-Kombination hat es der Jury angetan. Die dabei aufklappbare Tischplatte wusste zu Überzeugen und hat maßgeblich zum Sieg beigetragen.
2. Platz knapp dahinter
Knapp geschlagen geben musste sich Dirk Oldenburg mit seinem Datenspeicher. Das drehbare, stehtischartige, Möbelstück bestach die Jury mit seiner raffinierten Schubladentechnik. Beim Öffnen eine Schublade, werden auch die Anderen freigelegt. Außerdem konnte er mit einer perfekte Materialverarbeitung und Funktionalität punkten. Er fertigte sein Gesellenstück und nun prämiertes Möbelstück in seinem Lehrbetrieb Tischlerei Rehmke in Orderquart an.
3. Platz originell umgesetzt
Lukas Mundt (Tischlerei Rudolf Mundt) schaffte es mit seiner Cocktail-Bar auf Platz drei. Die Jury honorierte die Originalität und Umsetzung des Werkstücks. Die Kombination aus Holz und Edelstahl machen einen modernen Eindruck. Diese Bar wäre in jedem Partykeller eine echte Augenweide.
Herr Dieter Janzen, stellvertretender Schulleiter der Jobelmann-Schule BBS 1 in Stade. „Ich bin beeindruckt über die immer noch vorhandene Kreativität des Tischlerberufs. Hier sieht man, dass es nicht immer nur die Möbel aus einer Massenproduktion sein müssen, sondern dass auch im Industriezeitalter junge talentierte Tischler ihr Handwerk gelernt haben.“
Frau Lena Raddatz, Geschäftsführerin des Historischen Kornspeichers in Freiburg (Elbe) „Mich fasziniert ganz besonders mit welch einer hohen Professionalität die Werkstücke angefertigt wurden. Es ist toll zu sehen, wie individuell jedes Einzelne umgesetzt ist.“
Frau Rosemarie Meyer, über 30 Jahre Chefin im Autohaus Meyer in Wischhafen „Heute habe ich gelernt, dass Möbel nicht immer gerade sein müssen. Geschwungene Formen, auch bei Tischen, können ihren ganz eigenen Reiz haben. Die Ideenvielfalt überzeugt hat mich überzeugt. Bei diesem Wettbewerb ist es schwer seine Punkte zu vergeben, jedes Werkstück für sich ist etwas Besonderes. Da kommt es schon auf die Kleinigkeiten an.“
Für die Tischlerazubis ist es ein weiter Weg bis zum Gesellenbrief – neben der verpflichtenden Zwischenprüfung, wird im letzten Ausbildungsjahr die vierteilige theoretische Prüfung abgelegt. Ebenfalls fließt die Arbeitsprobe, die als Vorgabe des Landungsinnungsverbandes vorgegeben wird, mit in die Gesamtnote ein. Als letzter Teil der Prüfung ist die Konzipierung und Umsetzung des Gesellenstückes maßgeblich für das Bestehen der Prüfung. Zusammengesetzt wird der Prüfungsausschuss traditionell aus den Lehrlingswarten der Innung, (Rudolf Mundt und Ricardo Schmorl), Altgesellen (Rüdiger Ciapanna, Jörg Elfers), sowie den Prüfungslehrern der BBS Stade (Anja Wasskow und Christian Lindhorst)
Ausstellung des Hand Werks
Jedes Jahr geht die Kreishandwerkerschaft Stade im Zuge der Handwerkswochen mit einer Samtgemeinde aus unserem Landkreis eine Kooperation ein, die es ermöglicht die Gesellenstücke auszustellen. In diesem Jahr ist die Samtgemeinde Nordkehdingen unser Verbündeter und mit dem Autohaus Meyer wurde eine wunderbare Räumlichkeit für die 24 Gesellenstücke gefunden.
Die Tischler-Innung Stade lädt in Kooperation mit der Jobelmann-Schule Stade, der Samtgemeinde Nordkehdingen und dem Autohaus Meyer Wischhafen zur Besichtigung der Stücke alle Interessierten ein:
Ausstellung im Autohaus Meyer in Wischhafen vom 19.08.2016 bis zum 17.09.16.
Öffnungszeiten: Mo.-Fr. von 9.00 - 18.00 Uhr, Samstag von 8-12 Uhr.
Eintritt natürlich kostenfrei!