Stade, 12. – 14. April 2013. Über eine Stunde Wartezeit nahmen die Besucher auf der Messe für Wirtschaft, Gesundheit und Soziales in Kauf, um sich von den Tischlerauszubildenden des zweiten und dritten Lehrjahres ein Holzbrett mit einem persönlichen Schriftzug versehen zu lassen. Der Stand der Tischlerinnung Stade in Kooperation mit der Jobelmannschule Stade hat sich auf der Regionalmesse in den letzten Jahres zu einem echten Highlight und Besuchermagneten entwickelt. Dabei steht für die Vertreter der Tischlerinnung die Nachwuchsförderung im Mittelpunkt. Unter dem Motto „born2BTischler“ lädt der große, leuchtorangene Messestand im Eingangsbereich des Stadeum Jung und Alt zum Mitmachen ein. An der Oberfräse konnten die Besucher ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Tischlermeister und Mitglied des Niedersächsischen Landtages Kai Seefried (CDU) ließ es sich nicht nehmen am Hobel seine Erfahrungen aus seinen Lehrjahren unter Beweis zu stellen und den Besuchern zu zeigen, wie die richtige Technik zur perfekten Holzlocke führt.
Viele junge Männer und Frauen interessierten sich am Messetand der Tischlerinnung und der Jobelmannschule Stade für die Ausbildung zum Tischler. Ihre Fragen konnten sie direkt an Tischlerlehrlinge, Gesellen und Meister stellen. Wer sein Smartphone dabei hatte, wurde von den T-Shirts der Azubis mit „scan mich!“ aufgefordert einen Code zu fotografieren um für weitere Infos direkt auf der Homepage der Tischlerinnung Stade zu landen.
Neben den Qualifikationen, die sie für eine Ausbildung zum Tischler mitbringen müssen, interessierten sich viele für die weiteren Aufstiegschancen, die dieser Beruf mitbringen könne.
„Es gibt viele gute Gründe, ein Handwerk zu erlernen. Wer dann noch einen besonders vielseitigen und interessanten Beruf sucht, wird Tischler. Dieser Beruf ist facettenreicher, als viele denken, ob bei der Planung, Produktion in der Werkstatt, Montage auf der Baustelle oder Reparatur und Service – Tischler sind Allrounder. Neben der Qualifikation zum Tischlergesellen ergeben sich noch weitaus mehr Aufstiegschancen im Tischlerhandwerk – nicht zuletzt suchen viele Betriebe einen Nachfolger. Der Traum vom eigenen Betrieb ist deshalb nicht weit entfernt“, so Obermeister der Tischlerinnung Stade Jörg Klintworth.
Alternativ zum klassischen Weg des Tischlermeisters, könne der Lehrling nach seiner Ausbildung seinen beruflichen Weg zum Techniker beschreiten oder sogar über einen Besuch einer Fachhochschule/Universität ein Studium absolvieren. Dabei entscheiden sich einige für den klassischen Ingenieur oder Betriebswirt, aber auch speziellere Studiengänge der Kunst, Gestaltung oder sogar die Archäologie ergeben sich daraus. Besonders beliebt ist momentan der Designer und Holzwirt. Kai Seefried begann seine Karriere als Tischlergeselle nach seinem Motto „Nie stehen bleiben, sondern immer Schritt für Schritt weiter“ wurde aus dem Tischlergesellen ein Tischlermeister, Betriebswirt des Handwerks und staatl. gepr. Holztechniker.
Viele zieht es jedoch auch in den Bereich der Nachhaltigkeit oder den Lehrerberuf. „Anhand dieser vielfältigen Möglichkeiten erkennt man, dass der Tischlergeselle nicht das Ende sein muss. Wer sich entscheidet nach seiner Ausbildung im tätigen Handwerk zu verbleiben, hat aber auch hier viele Möglichkeiten. Der Kunde fragt immer häufiger nach aufwendigen Designelementen, bei denen nicht nur Holz zum Einsatz kommt“ verdeutlicht Obermeister der Tischlerinnung Stade Jörg Klintworth.
Copyright: Text Tischlerinnung Stade, Fotos Hermann Rollwage