Schnupperpraktikum der Tischler – ein erfolgreiches Pilotprojekt in 2013 gestartet!
Stade, 29. + 30. 10. 2013. Mit den eigenen Händen etwas Neues schaffen und erschaffen – 17 Schüler und eine Schülerin schnupperten in den Beruf des Tischlers hinein und fertigten an zwei Tagen
einen ganzen Wohnraum vom Fenster bis zum Möbelstück. Die Tischler-Innung Stade lud, in Kooperation mit der Schulsozialarbeit im Landkreis Stade und der JOBELMANN-SCHULE - BBS I Stade, die jungen
Nachwuchshandwerker in die Räumlichkeiten des Baufachzentrum Hasselbring in Stade ein. „35 junge Menschen hatten sich beworben – 18 Plätze konnten wir für unserer Pilotprojekt bereitstellen –
nach der tollen Resonanz werden wir im nächsten Jahr mehr Kapazitäten schaffen müssen.“, so der zufriedene Lehrlingswart der Tischler-Innung Stade Rudolf Mundt.
Die
Sieben Stationen erwarteten die jungen Schüler und Schülerinnen an denen Sie ihr handwerkliches Geschick austesten konnten – am Ende des Praktikums standen die jungen Probe-Handwerker stolz in ihrem selbst erbautem Wohnzimmer mit allem drum und dran. Für Ihre Leistung und Einsatzbereitschaften überreichte Hasselbrings Geschäftsführer Volker Kleenlof, Obermeister der Tischler-Innung Stade Jörg Klintworth, Lehrlingswart der Tischler-Innung Stade Rudolf Mundt, Schulsozialarbeit Stade Vertreter Jan Fischer und Koordinator des Fachbereichs Holztechnik der JOBELMANN-SCHULE - BBS I Stade Hermann Rollwage allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen eine Urkunde. Als Dank für die Unterstützung beschenkte Obermeister Jörg Klintworth den Geschäftsführer von Hasselbring Volker Kleenlof und dessen Mitarbeiter Marco Brandt den Bildband „Stader Ansichten“ vom Handwerkskollegen Bodo Cordes.
In erster Linie waren die Jahrgänge der Vorabgangsklassen der 8. Haupt-, 9. Real- und Oberschule angesprochen, die sich für einen handwerklichen Beruf interessieren und tischlertypische Handwerkstätigkeiten praktisch erfahren möchten. Die Teilnehmer und Teilnehmerin kamen aus allen Teilen des Landkreises zusammen. Insgesamt neun verschiedene Schulen entsandten einen Schüler oder Schülerin zum Schnupper-Praktikum nach Stade. Bevor die Teilnehmer und die Teilnehmerin in die bunt gemischten Kleingruppenarbeit zusammen mit Tischlermeistern und Gesellen aus Tischler-Innungs-Betrieben zu den insgesamt sieben Stationen verschwanden, bauten die Schüler und Schülerin zu Beginn des ersten Tages gemeinsam das Raumkonstrukt auf. Sie versahen die vorgefertigten Wände mit Trockenbauplatten und den Fußboden mit Holzplatten, die sie im Vorfeld ausmessen und passgenau zuschneiden mussten. „Was wir hier nicht sehen wollen, sind Hände in den Taschen – Handwerk bedeutet mit anzupacken und sich anzubieten, auch ungefragt.“, appellierte Rudolf Mundt an die Jugendlichen. Wiederholen musste er seine Worte in den zwei Tagen kein einziges Mal, die Schüler und Schülerin lernten sich über die erste Station „Raumkonstrukt“ besser kennen und präsentierten den erfahrenen Tischlermeistern und -gesellen eine beispielhafte Mitarbeit.
Station 1 „Wände stellen“
Hannes, Bjarne und Malte lassen sich von Junggeselle Maximilian der Firma Hölting aus Burweg zeigen, wie sie die Zuschnitte für das Raumkonstrukt an der Handsäge anfertigen.
Im zweiten Schritt teilten sich die Gruppen in dreier Gruppen auf und durchliefen die weiteren Stationen. Die Vorerfahrung der Schüler und Schülerin waren so gemischt, wie die Gruppen selbst. Schülerin Dina hatte nach eigenen Aussagen noch nie etwas mit Werkzeug und handwerklichen Dingen zu tun.
Im Gegensatz zu Hannes und Bjarne, die in der Schülerfirma Gestlandia der Geestlandschule Fredenbeck wöchentlich Stücke aus Holz anfertigen. Spätestens am Ende des Schnupperpraktikums haben alle Teilnehmer mindestens auf die Erfahreneren mit ihren Fähigkeiten aufschließen können.
Station 2 „Fenster einbauen“
Finn schnappte sich die Handsäge und bereitete so die Rigipswand für den Einbau des Fensters vor. Dimitrij hat mitlerweile Übung mit dem Akkuschrauber und buksiert das Fenster im richtigen Winkel
mit Hilfe seiner Gruppenmitglieder in die dafür vorgefertigte Aussparung in der Wand.
Station 3 „Türen einbauen“
Hergen bereitet den Rahmen für die Tür vor – damit alles „in Waage“ ist und bleibt bedarf es auch mal Feinarbeit. Zusammen setzten die Schüler die Tür in die Angeln.
Station 4 „Boden verlegen“
Hannes und sein Gruppenmitglied Benjamin haben den Holzboden mit Trittschall ausgelegt, das Fertigparkett ausgemessen und zugesägt. „Das war mit Abstand die einfachste Station – das Verlegen von
Klickfußboden würde ich mir Zuhause jetzt auch trauen“, resümiert Hannes. Malte und Surasak klickten in Gruppe 4 nach und nach das Parkett fachmännisch aneinander.
Station 5 „PC-Station“
Die Kombination aus Moderne und Tradition wurde an dieser Station sehr deutlich. Nils Klintworth, Tischlermeister und staatl. geprüfter Techniker entwarf mit den Gruppen einen Raum am PC und
hatten sichtlich Spaß dabei.
Station 6 „Möbel bauen“
Mit Hilfe des Auszubildenden des dritten Lehrjahres Malte von der Tischlerei Kammann aus Wedel bauten Niklas und Hergen die vorgefertigten Systemmöbel zusammen. Das Schnupperpraktikum zeigt den
Jungen Teilnehmern wie vielseitig dieser Beruf sein kann. Neben den Tätigkeiten am Bau, kann der Tischler seine Schwerpunkte auch in den Möbelbau legen.
Station 7 „Holzbretter bauen“
Frauenpower am Schleifgerät – immer mehr Frauen entscheiden sich für einen handwerklichen Beruf und sind damit bestens beraten. Dina hat das erste Mal ein Schleifgerät in der Hand und sagt: „Ich
bin überrascht, dass mir die handwerkliche Arbeit viel Spaß macht!“. Simon und Tim schleifen noch an Ihren Holzbrettern „Die PC-Station war sehr interessant aber das Holz auch mit den Händen
bearbeiten zu können macht ebenso viel Spaß“, so Tim.