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Zum 25-jährigen Jubiläum des Tischlernachwuchs Wettbewerbes „Die Gute Form“ triumphiert eine junge Frau das dritte Jahr in Folge!
Stade, 8. März 2015. Jubeljahr der Tischler-Innung-Stade. Silberne Hochzeit feiert die Innung in diesem Jahr mit ihrem Wettbewerb für Nachwuchstischler. Ohne Unterbrechung prämieren die Tischler ihre Zukünftigen für gute Formen im handwerklichen Möbelbau.
In Kooperation mit der Jobelmann-Schule richtet die Tischler-Innung Stade in den Hallen der Jobelmann-Schule den Wettbewerb, die Prämierung und Ausstellung „Die Gute Form“ aus. „Individualität und Ideenreichtum, fern ab von höchster Genauigkeit und handwerklichem Geschick, werden hier in dieser Etappe der Ausbildung gefördert“, sagt Obermeister und stellvertretender Kreishandwerksmeister Jörg Klintworth.
Eine Jury aus fachfremden Menschen beurteilt nach Gestaltung, Formgebung und Design – ganz nach den Vorstellungen späterer Endkunden. Was im Schnitt am besten gefällt heimst den Sieg ein. „Tischler haben heute einen besonderen Vorteil in einer Welt voller Industrialisierung und Fließbandprodukten: Individuelle Lösungen zu schaffen, die Natur und Funktionalität mit neuester Technik verbindet“, so Lehrlingswart Ricardo Schmorl.
Da überrascht es nicht, dass viele Wettbewerbsstücke nicht nur besonders formgebend, sondern auch besonders hilfreich sind. „Das Fahrradregal ist planerisch besonders clever umgesetzt. Ich als ambitionierte Rennrad begeisterte würde dieses platzsparende und zugleich schicke Möbelstück gerne in meine Wohnung integrieren.“ So Jurymitglied Heike Vollmers.
Franzi hoch ³ - Tripple Erfolg für die junge Tischler-Azubine.
Das dachte sich auch Franziska Kühne, 19 Jahre jung, die den Wettbewerb nun das dritte Jahr in Folge für sich entscheiden konnte. „Ich bin vor kurzem mit meinem Freund zusammen gezogen und unser Eingangsbereich ist sehr schmal – die Garderobe bietet mit ihren beidseitigen Auszügen Platz für einen Spiegel, reichlich Schlüsselhaken und Fächer für Accessoires“, So die junge Handwerkerin. Mittig sind genug Kleiderhaken für Jacken verbaut, die hoffentlich nicht zu viel von der schönen alten Tür verbergen werden – „Recycling war schon immer ein Thema, da der Trend seit Jahren wieder zu natürlichem Vollholz, am besten noch mit Rinde geht, passt Franziskas Vintage Tür natürlich voll in die heutige Zeit.“ So Jurymitglied Walter Punke.
Von der Stange gibt es hier wirklich nichts, ein Undercover Würfel, eine XXL Gartenstuhl oder ein 360° Bücherregal – was von Tischlern gemacht ist, findet man in Möbelhäusern nicht. „Zu lernen, sich von dem Mainstream abzusetzen, Trends trotzdem mit einfließen zu lassen, Kundenwünsche planen und individuelle Lösungen schaffen – „Die Gute Form“ ist die Generalprobe für die Zeit nach der Ausbildung“, erläutert Obermeister Jörg Klintworth
41 Teilnehmer, aus 19 Betrieben, davon 19 Schüler der Jobelmann-Schule Stade haben am Wettbewerb teilgenommen. Sie mussten sich der zehn-köpfigen Jury stellen, eine Fertigungszeichnung, Stückliste und ein Arbeitsablaufplan abgeben – „…auch der Papierkram gehört zum Job dazu“, so Berufsschullehrer Klaus Heinemann.
Schuldirektor Reiner Albers begrüßte die knapp 150 Gäste vor dem Glasfoyer der Jobelmann-Schule in Stade. Er ließ die letzten 25 Jahre Kooperation Revue passieren und staunte, über die „Silberhochzeit“ die sie heute gemeinsam feiern. „Das schaffen nur wenige, die Tischler-Innung Stade und die Jobelmann-Schule sind im Bereich der Ausbildung der Tischler sowas wie ein Ehepaar, 25 Jahre, das heißt schon was“, betonte Reiner Abers.
Obermeister Jörg Klintworth führte durch die Veranstaltung, begrüßte alle Anwesenden, im Besonderen Herrn Kai Trabandt von der Firma Eisen-Trabandt Stade, der schon viele Jahre Sponsor der Preise für die ersten Plätze ist. „Als einzige Innung in Deutschland haben wir es geschafft diesen Wettbewerb für die jungen Auszubildenden, ohne Unterbrechung, durchzuführen. Diese Generalprobe für eure Gesellenprüfung und für euren Start als Tischler nach der Ausbildung kann euch keiner mehr nehmen“, appellierte der Obermeister zu seinen jungen Handwerkern.
Er übergab das Wort an den Festredner Walter Punke,
Pastor des Handwerks i.R. der stimmungsvoll klare Worte fand. „Alles was Sie hier geschaffen haben ist formvollendet, es ist aber auch persönlich, anspruchsvoll und mutig sich einer Bewertung zu
stellen“, beschrieb Punke die Teilnahme. Er verwies weiter auf die Anerkennung jeden einzelnen Teilnehmers und die Hochachtung die jeder Teilnehmer verdient habe. „Ohne Preis und ohne Siegeslob,
soll hier heute kein einziges Ihrer Werke im Schatten stehen. Licht ist heute bei Ihnen allen“, lässt er die Teilnehmer wissen.
Mit
der Übergabe der Urkunden, Preise und Glückwünsche endet die Veranstaltung nach einigen Stunden bei Getränken und Gesprächen in kleinem Kreise
Das 3. Ausbildungsjahr mit einer glücklichen Wiederholungstäterin
Franziska Kühne, Azubine im Betrieb Rehmke Qederquart, strahlte an diesem Tag besonders viel. Im letzten Jahr konnte sie den ersten Platz für das zweite Ausbildungsjahr, und im Jahr davor für das erste Ausbildungsjahr für sich entscheiden. Ein Ausbildungsjahr später hat sie die Jury wieder einmal von ihrem Möbelstück überzeugen können. Eine Garderobe im Vintage Stil – ganz nach ihren Bedürfnissen. Franziska Kühne (19) zeigt einmal mehr, dass der Handwerksberuf des Tischlers keine Männerdomäne sein muss. Franziska möchte nach ihrer Ausbildung dem Werkstoff Holz ganz bestimmt treu bleiben, „Ich werde mich weiter in dem Bereich Gestaltung bewegen, um herauszufinden, was aus Holz in Verbindung mit anderen Elementen künstlerisch noch so herauszuholen sein wird.“ Von insgesamt 15 Teilnehmern in der Kategorie „3. Ausbildungsjahr“ belegt Björn Schlehe, das Holzatelier Harsefeld, mit einem naturschönen Stuhl den zweiten Platz. Knapp geschlagen geben musste sich Tewes Braasch, Auszubildender der Tischlerei Schmorl Hollern-Twielenfleth, der mit seinem Fahrrad Hängeschrank den dritten Platz belegte.
Das 2. Ausbildungsjahr mit einem 360° Bücherregal
Das dritte Lehrjahr entschied Dirk Oldenburg, Rehmke Oederquart, für sich. „Nachdem ich eine Idee hatte, lief alles irgendwie von selbst“, resümiert der junge Tischler. An der Wand sei kein Platz mehr für die vielen Bücher, da musste etwas anderes her – mit seinem 360° Bücherregal hat er die Jury überzeugt.
Den zweiten Platz konnte sich Felix Zintel, Tischlerei Gerken Aspe, mit seinem lichtstarken Nachtschränkchen sichern. „Clever beides zu kombinieren“, beschreibt Jurymitglied Henning Münneke dessenArbeit.
Über einen Gutschein für den dritten Platz des zweiten Lehrjahres konnte sich Azubine Johanna Meyer, Tischlerei Jörg Klintworth Helmste, freuen – ihre Garderobe sorgte, besonders mit der Kombination aus Rohstoffelementen und modern lackierter Oberfläche, für Begeisterung.
Das 1. Ausbildungsjahr tischlert Schatullen für wichtige und wertvolle Kleinigkeiten des Alltags
40 Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule Holztechnik der Jobelmann-Schule in Stade, die damit ihr erstes Ausbildungsjahr absolvieren, haben in diesem Jahr die Vorgabe „Schatullen“ kreativ umsetzten müssen. Eine Vorauswahl von 11 Stücken wurde getroffen, diese durften sich der „Gute Form“ Jury stellen. „Die Bandbreite der Umsetzung zeigt die außerordentliche Qualität dieses Jahrganges“, so Obermeister und stellv. Kreishandwerksmeister Jörg Klintworth. Ole Jens Wolkenhauer schaffte mit seiner Umsetzung den dritten Platz, dicht gefolgt von Johannes Gerken. Lasse Oltmanns überzeugte am Ende mit der Kombination aus Holz und Lederelementen und freute sich riesig über den Sieg.
Die Ausstellung
Die Möbelstücke sind nun noch bis zum 19. März 2015 in der Jobelmann-Schule ausgestellt und zu den Öffnungszeiten der Schule zu besichtigen. Danach wandern ausgewählte Stücke mit auf die Messe Stade Aktuell vom 20-23. März 2015 an Stand 1. Später dürfen dann noch einige Stücke bei Eisen Trabandt in Stade zur Schau gestellt werden.